Achtsamkeit – der Selbstversuch (2)

Wer sich ? wie ich ? mit der stillen Meditation noch etwas schwer tut, kann versuchen die Achtsamkeit einfach im Alltag zu schulen. Dies habe ich zu meiner Wochenaufgabe gemacht. Es ist erstaunlich, was man wahrnimmt, wenn man anfängt, bewusst und achtsam durch den Tag zu gehen:

Der Vogelgesang am frühen Morgen weckt schon gleich gute Laune in mir. Wenn ich mich dann fünf Minuten auf den Balkon stelle, die frische Luft bewusst einatme und die ersten Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht spüre, fängt der Tag mit viel mehr Ruhe und Freude an als sonst.

Beschwingt geht?s dann ins Badezimmer? haben Sie schon einmal achtsam geduscht? Sehr empfehlenswert?.

Normalerweise läuft das bei mir so: Wenn ich unter der Dusche stehe, sitze ich gedanklich schon am Schreibtisch und sortiere meine Aufgaben, auf dem Weg zur Arbeit sitze ich gedanklich schon im ersten Meeting, dann am Schreibtisch wandert mein Kopf zu den Dingen, die abends noch zu erledigen sind und so weiter und so fort. Dadurch laufe ich mir quasi ständig selbst hinterher, hole mich jedoch nie ein. Das macht unruhig und erzeugt Stress. Achtsamkeit ist ein gutes Mittel mit Kopf und Körper wieder gleichzeitig im gleichen Moment zu sein.

Das wird einem nicht den ganzen Tag über gelingen, aber wenn man sich zwischendurch immer mal wieder dran erinnert, kommt viel mehr Ruhe und Gelassenheit in den Alltag.

So starte ich also mit dem achtsamen Duschen: Ich spüre das warme Wasser wohlig auf meiner Haut, rieche den Duft meines Shampoos, ich nehme ganz bewusst, die angenehme Kopfmassage beim Haare waschen wahr.. davon wanderende Gedanken fange ich geduldig wieder ein und gehe wieder zum Augenblick zurück. Ich genieße die Wärme und das angenehme frische Gefühl.

Und im Verlauf des Tages versuche ich dies immer wieder bewusst einzubauen. Der Duft, der Geschmack, die Wärme des Kaffees ? die Lockerung, die meine Muskeln erfahren, wenn ich mich auf meinem Bürostuhl mal so richtig schön strecke und und und.. Sie werden sehen, es bieten sich tausend Möglichkeiten ohne viel Aufwand und ohne viel Zeit.

Toller Nebeneffekt: Wenn Sie die Achtsamkeit auf Ihr Essverhalten übertragen, werden Sie bewusster und automatisch weniger essen? 🙂

Eure
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