Archiv für April 2013

Was will ich wirklich?

Freitag, 26. April 2013

Gerade, wenn es im Coaching um Entscheidungsfindung geht oder um die Frage, wo soll mein weiterer Weg überhaupt hingehen, halte ich folgende Frage für eine guten Impuls zur Selbstreflexion:

Wenn ich irgendwann einmal auf dem Sterbebett liege, auf was werde ich mit Freude und Stolz zurück schauen und , was werde ich bereuen, dass ich es nicht getan habe? Denken Sie sich einmal wirklich hinein: Was werden Sie sich später wünschen, getan zu haben?

Auf diese Art und Weise erfährt man viel über die wirklichen Werte, die man im Leben hat. Dann kann man für sich prüfen: In wie weit lebe ich diese Werte? Wie lebe ich mein Leben und wie will ich es leben? Denn jetzt ist Ihre Zeit, das Leben so zu gestalten, dass Sie später nicht das Gefühl haben, Dinge versäumt oder vernachlässigt zu haben.

Bronnie Ware, eine Palliativpflegerin, berichtet aus ihrer langjährigen Erfahrung mit Sterbenden, die fünf häufigsten Dinge, die am Lebensende bereut werden:

1. Ich wünschte, ich hätte in meinem Leben nicht nur versucht, die Erwartungen anderer zu erfüllen, sondern wäre mir selbst treu geblieben.

2. Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.

3. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle zum Ausdruck zu bringen.

4. Ich wünschte, ich wäre im Kontakt zu meinen Freunden geblieben.

5. Ich wünschte, ich hätte mir selbst öfter erlaubt, einfach glücklich zu sein.

Diese Aussagen haben mich sehr berührt, denn es steckt so viel Wahres darin.

Das Buch von Bronnie Ware ist leider bisher nur in Englisch erschienen. Mehr dazu hier: http://www.inspirationandchai.com/Regrets-of-the-Dying.html

Eure
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Warum manchmal ein gutes Buch nicht reicht?.

Dienstag, 23. April 2013

Abends auf der Couch gemütlich einen Krimi oder den prickelnden Liebesroman auf der Liegewiese im Freibad ? das ist für viele Entspannung pur. Daran ist nichts auszusetzen. Es ist sogar sehr empfehlenswert, da Lesen entspannt, Spaß macht und auch noch bildet?Wenn man aber doch auf so einfache Weise gut entspannen kann, warum praktizieren dann manche Menschen gezielte Entspannungstechniken? Das ist doch dann völlig unnötig, oder?

Nein, sage ich voller Überzeugung, ganz im Gegenteil!

Womit beschäftigen Sie sich, wenn Sie ein Buch lesen? Richtig! Mit dem Buch! Und womit beschäftigen Sie sich wenn Sie eine Atemübung, eine Progressive Muskelentspannung oder eine andere Entspannungsmethode ausüben? Mit sich und Ihrem Körper! Und das ist immens wichtig! Dadurch lernen Sie, Ihre Bedürfnisse besser wahrzunehmen, Ihren Körper wieder ganz genau zu spüren, was wiederum zu mehr Ruhe und einem viel gesünderen Umgang mit sich selbst führt.

Und was, glauben Sie, sagt Ihr Chef, wenn Sie nach einem Streit Ihren neusten Krimi auspacken und verkünden, dass Sie jetzt erst einmal zwei Kapitel lesen müssen, um wieder runter zu kommen? Die wenigsten Chefs werden vor Begeisterung ausflippen. Was also brauchen Sie? Eine Methode, um runterzufahren, die Sie kurzfristig und ganz gezielt in der Situation anwenden können: eine Entspannungstechnik!

Immer noch nicht überzeugt? Dann sollten Sie einfach mal eine Methode ausprobieren und die Wirkung am eigenen Leib spüren! 🙂

Eure
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Achtsamkeit – der Selbstversuch (2)

Dienstag, 16. April 2013

Wer sich ? wie ich ? mit der stillen Meditation noch etwas schwer tut, kann versuchen die Achtsamkeit einfach im Alltag zu schulen. Dies habe ich zu meiner Wochenaufgabe gemacht. Es ist erstaunlich, was man wahrnimmt, wenn man anfängt, bewusst und achtsam durch den Tag zu gehen:

Der Vogelgesang am frühen Morgen weckt schon gleich gute Laune in mir. Wenn ich mich dann fünf Minuten auf den Balkon stelle, die frische Luft bewusst einatme und die ersten Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht spüre, fängt der Tag mit viel mehr Ruhe und Freude an als sonst.

Beschwingt geht?s dann ins Badezimmer? haben Sie schon einmal achtsam geduscht? Sehr empfehlenswert?.

Normalerweise läuft das bei mir so: Wenn ich unter der Dusche stehe, sitze ich gedanklich schon am Schreibtisch und sortiere meine Aufgaben, auf dem Weg zur Arbeit sitze ich gedanklich schon im ersten Meeting, dann am Schreibtisch wandert mein Kopf zu den Dingen, die abends noch zu erledigen sind und so weiter und so fort. Dadurch laufe ich mir quasi ständig selbst hinterher, hole mich jedoch nie ein. Das macht unruhig und erzeugt Stress. Achtsamkeit ist ein gutes Mittel mit Kopf und Körper wieder gleichzeitig im gleichen Moment zu sein.

Das wird einem nicht den ganzen Tag über gelingen, aber wenn man sich zwischendurch immer mal wieder dran erinnert, kommt viel mehr Ruhe und Gelassenheit in den Alltag.

So starte ich also mit dem achtsamen Duschen: Ich spüre das warme Wasser wohlig auf meiner Haut, rieche den Duft meines Shampoos, ich nehme ganz bewusst, die angenehme Kopfmassage beim Haare waschen wahr.. davon wanderende Gedanken fange ich geduldig wieder ein und gehe wieder zum Augenblick zurück. Ich genieße die Wärme und das angenehme frische Gefühl.

Und im Verlauf des Tages versuche ich dies immer wieder bewusst einzubauen. Der Duft, der Geschmack, die Wärme des Kaffees ? die Lockerung, die meine Muskeln erfahren, wenn ich mich auf meinem Bürostuhl mal so richtig schön strecke und und und.. Sie werden sehen, es bieten sich tausend Möglichkeiten ohne viel Aufwand und ohne viel Zeit.

Toller Nebeneffekt: Wenn Sie die Achtsamkeit auf Ihr Essverhalten übertragen, werden Sie bewusster und automatisch weniger essen? 🙂

Eure
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Achtsamkeit ? der Selbstversuch (1)

Dienstag, 2. April 2013

Da ich heute Morgen vor Start meines Seminars noch Zeit hatte (mehr Zeit als ich sonst morgens habe), habe ich beschlossen den versprochenen Selbstversuch in Achtsamkeit mit einer Meditation zu starten.

Frühstücksfernsehen aus ? Wecker auf zwanzig Minuten gestellt ? Schneidersitz ? Augen zu – los geht?s.

Ich sitze also hier und verfolge achtsam meinem Atem ? Ein ? Aus..Was ist das denn für ein Lärm da draußen? Stopp, nicht denken! also Ein und Aus. Ein und Aus? saaag mal, kann man auch leiser die Tür zumachen?? Ein und Aus , Ein und Aus.. Boah, meine Nase ist ganz schon zu? blöder Schnupfen.. Eii- ii-n.. und A-uuu-us? hm.. besser durch den Mund.. ja das geht.. Ein und Aus?Nachher kauf ich dann noch Milch und Müsli. Und was ess ich heute abend? Stooppp ? zurück zum Atem.. Ein und Aus? Hat mein Bruder mir eigentlich auf meine SMS geantwortet? Na toll. Wie immer.. ich melde mich und melde mich? na warte, dem schreib ich gleich noch was.. oder soll ich schnell? (die Finger zucken schon in Richtung Handy) Neeeiiiin.. die AUGEN BLEIBEN ZU! Ein und Aus? Ein und Aus.. ganz schön lang so zwanzig Minuten? Hab ich den Wecker auch wirklich gestellt? Ich könnte mal kurz schauen! (die Finger zucken wieder in Richtung Handy) ?. okay.. nicht gucken? Ein und Aus? Ein und Aus?. hab ich das eben richtig gehört? Justin Bieber hat einen Affen oder war es Brad Pitt? So ein Schwachsinn, dieses Frühstücksfernsehen?. Ein und Aus?ich bin noch ganz schön müde.. das war viel zu kalt zum Schlafen in dem Hotelzimmer hier? Eiiiinnnn und AUuusss? ganz schön müde? hatte auch noch keinen Kaffee?. Eiiiiiiin uuuuund Auuuuuuuuuuus?. Eiiiiiiinnn und Auuuuuus?.zzzzzzzzzzzzzz

RIIIIIIIINGGGGGGG! Wer bin ich? Wo bin ich? Einbrecher!! Hilfe!! Ach ne? Eingeschlafen.. Mist, das muss ich wohl noch üben?

Müde steh ich auf und falle fast ins Kissen zurück? meine Füße sind mehr als eingeschlafen….quasi im Koma.. Aber entspannt fühl ich mich! Der Tag kann kommen!!!

Fortsetzung folgt… garantiert 🙂

Eure
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